Tennisarm: Symptome, Diagnose, Behandlung

Ein Tennisarm sollte zuallererst nicht operativ (konservativ) behandelt werden. Helfen niederschwellige Behandlungsoptionen (z. B. Bandage, Übungen, Schmerzmittel) nicht ausreichend, so können Infiltrationen erfolgen. Erst wenn konservative Maßnahmen nicht erfolgreich sind, kommen chirurgische Verfahren zum Einsatz.

Was ist ein Tennisarm?

Die Diagnose Tennisarm beschreibt eine schmerzhafte Veränderung der Sehnen am äußeren Ellbogen. Einseitige Belastung, Überlastung, bestimmte Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus) oder Lebensstilfaktoren (z. B. Rauchen) führen zu krankhaften Veränderungen der Sehnen. Die Folgen sind ein Umbau der Sehnen mit vermehrter Gefäß- und Nerveneinsprossung sowie Mikrorisse. Das führt zu Schmerzen im Bereich des äußeren Ellbogens, die bis in die Hand ausstrahlen und vor allem durch Strecken und Beugen des Arms bzw. des Handgelenks verstärkt werden können. Die Krankheit ist in der Regel über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren selbstlimitierend, die akute Schmerzphase kann jedoch 6-12 Wochen dauern.

Was sind die Ursachen eines Tennisarms?

Der Begriff „Tennisarm“ ist ein wenig irreführend, da sich verschiedenste Ursachen für diese Erkrankung finden lassen. Die Sehnen am äußeren Ellbogen unterliegen einer ständigen Zugbelastung, die unter normalen Umständen keine Schmerzen verursacht. Meist treten Schmerzen nach vermehrter, sich wiederholender bzw. nach plötzlicher Überbelastung auf. Die Sehnen reagieren mit einem strukturellen Umbau: Es wird gesundes Sehnengewebe durch weniger elastisches und krankhaft verändertes Gewebe ersetzt. Die genaue Schmerzentstehung ist noch nicht exakt geklärt. Man nimmt jedoch unter anderem an, dass kleine, sensible Nervenendigungen in den krankhaft veränderten Sehnen neu entstehen und so einen Teil des Schmerzes verursachen. Untersuchungen des Gewebes unter dem Mikroskop haben gezeigt, dass eine Entzündung nicht die Hauptursache für die Beschwerden ist. Als Risikofaktoren für die Entstehung der Erkrankung gelten Rauchen, Übergewicht, hoher Konsum von verarbeiteten und fetthaltigen Lebensmitteln sowie manuelle Tätigkeiten, die ein wiederholtes Belasten der Handgelenkstreckmuskeln erfordern.

Was sind die Symptome eines Tennisarms?

Meist äußert sich ein Tennisarm – insbesondere beim Ausüben von Druck – durch Schmerzen im seitlichen Ellbogengelenk mit Ausstrahlung in den Ober- und Unterarm. Das Strecken des Handgelenks führt zu einer Schmerzverstärkung und alltägliche Tätigkeiten, die den Einsatz des Armes erfordern, können zur Qual werden. Weiters kann der äußere Ellbogen geringfügig geschwollen und überwärmt erscheinen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose eines Tennisarms wird in erster Linie durch die körperliche Untersuchung des betroffenen Arms gestellt, z. B. durch eine:n Fachärzt:in für Orthopädie. Bildgebende Untersuchungsmethoden wie die Ultraschalluntersuchung oder eine MRT (Magnetresonanztomographie) ermöglichen es, die genaue Ausdehnung der Sehnenveränderung zu beurteilen. Des Weiteren können durch die Bildgebung andere Gründe für Schmerzen am äußeren Ellbogen, beispielsweise ein Supinatorsyndrom (Einengung eines kleinen Nervs) oder eine Arthrose des Ellbogengelenks, ausgeschlossen werden.

Wie kann man dem Tennisarm vorbeugen?

Um der Entstehung eines Tennisarms vorzubeugen, sollten Überanstrengung sowie plötzliche und intensive Belastung der Muskeln und Sehnen vermieden werden. Damit diese plötzlichen Überbelastungen gar nicht erst entstehen, braucht es einen guten Trainingszustand. Regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining sind also entscheidende Präventivmaßnahmen. Wer einer Tätigkeit mit ständig gleichen Bewegungsabläufen nachgeht - sei es am Schreibtisch, im Handwerk, im Sport oder bei der Hausarbeit - sollte immer wieder auf genügend Entlastung achten. Hilfreich ist es etwa, häufig den Handgriff zu verändern. In der Akutphase der Erkrankung sollte unbedingt eine Ruhigstellung erfolgen und Überlastung vermieden werden, um die Chronifizierung der Beschwerden zu verhindern. Gleichzeitig sollten die im Lebensstil verankerten Risikofaktoren (z. B. Rauchen, Übergewicht, stark verarbeitete Lebensmittel) möglichst vermieden werden.

Wie wird ein Tennisarm am besten behandelt?

Für die Behandlung des Tennisarms stehen verschiedene nicht operative (konservative) und chirurgische Behandlungsmethoden zur Verfügung. Studien zeigen, dass in den allermeisten Fällen zunächst eine konservative Therapie erfolgen sollte. Wurden Therapiemethoden ausgeschöpft und keine nachhaltige Verbesserung erreicht, so können unterschiedliche chirurgische Verfahren zum Einsatz kommen.